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Herzlich Willkommen, Tim Torte!

Kein Abschied ohne Neuanfang, so ist es auch beim Kartell, nicht umsonst können wir in diesem Jahr 20 Jahre Reunion feiern und nächstes Jahr 30 Jahre Bandgründung. Schon seit über einem halben Jahr dürfen wir einen abgezockten und verläßlichen jüngeren Herren in unserer Mitte begrüßen, der eine kraftstrotzende, dynamische Gitarre zu spielen versteht. Tim Torte heißt unser neuer Mann! Nach der Premiere in Kiel im Oktober wurde er jetzt auf den heiligen Brettern des Tiko Zigalpa in Wismar quasi offiziell unseren treuesten Fans präsentiert.

Wer ist dieser Mann?

Zur Musik kam er während seiner Ausbildung zur Brechstundenhilfe in einer Punkrock-Praxis, dann engagierte ihn Rauchfried von Kornhagen als Stallgitarristen am Herrenhaus Wiegeez. Doch sein Karrierestern ging erst auf in den frühen 90ern als junger Hauptdarsteller im Coming-of-age-Western „Für einen Sixer Eders“; und auch später als „Fernet Branco“ in der gleichnamigen Erfolgsserie saßen Colt und Flasche stets gleichermaßen locker. Es folgte eine turbulente Zeit in der Quertrinker-Bewegung, ehe er sich für ein gesetzteres Leben entschied und es ruhiger wurde um Tim Torte. Seine Brötchen verdiente er fortan als Betreiber der längsten Autowaschanlage der Welt des chinesischen Weltkonzerns „Die neue Seifenstraße“, bis er eher aus Langeweile eine Initiativbewerbung ans Bundeskartellamt schickte, die ihn direkt auf die Bretter der norddeutschen Ska-Bühnen spülte.

Seitdem starten wir mit Tim Torte durch – Ihr könnt ihn bei seiner Heimpremiere am 12.04. im Treibsand – Lübeck erleben, und mit ihm auch zwei alte, lange vermißte Songperlen unserer Gründungszeit!

Danke und Auf Wiedersehen – Günni L´Amour und Nilsero!

Bei unserem traditionellen Jahresauftakt in Wismar war eigentlich alles wie immer: volle Hütte, geile Stimmung, lange Party und allerbeste Gastfreundschaft! Nur auf der Bühne war mehr Platz als sonst. Zeit also für einen Blick zurück:

Vor 20 Jahren suchten wir per Annonce (!) Verstärkung für die Wiederbelebung der Ska-Legende Das Kartell – und fanden Unterstützung aus der hanseatischen Schwesterstadt Wismar, in Form einiger junger Herren, die für viele Jahre prägend für die Band werden sollten. Im August haben wir in Travemünde das letzte Mal mit Günni L´Amour und Nilsero auf der Bühne gestanden, beide genießen nun ihren Status und Ruhm in der Kartell Hall of Fame.

Als Komponist legendärer Songs, Gitarrist, Sänger und Gesamtkunstwerk hat der Günsenbrenner sich unermeßliche Verdienste um die Band erworben. Legion sind die Geschichten, die an den Tresen Norddeutschlands nach unseren Konzerten erzählt werden. Ein Mann für endlose Nächte, der Zeit seines Bandlebens weder sich noch uns geschont hat, um aus dem Kartell das zu machen, was wir heute sind. Seine Gastfreundschaft würde auch in weniger reservierten Kulturen den Vorbildern Tränen in die Augen treiben.

Nils, der 2008 zu uns gestoßen ist, wird für immer mit unserem zweiten Studioalbum verbunden sein. Als Produzent, Antreiber, Motivator, kritisches Ohr und unermüdlicher Soundbastler hat er viel kostbare Lebenszeit verwendet, um dieses Werk in der Werft zusammenzuzimmern und auf See zu bringen. Seine sprichwörtliche Gelassenheit, gepaart mit der Kraft und Energie des passionierten Surfers, hat dieses Werk erst möglich gemacht.

Danke für diese absolut unvergeßliche und geile Zeit, Ihr beiden!!

Danke Wismar, danke Tiko!


Nach drei Jahren endlich wieder zuhause im Tiko – da kann es schon mal eine Woche dauern, bis man sich des Abends wieder so einigermaßen besinnt. Und dazu noch so viele Premieren an einem Abend! Aber zunächst mal zum Altbewährten: Essen und Getränke top (spitzen Salat übrigens! Ja, wir werden alt…), Publikum noch topper (auf Wismar ist eben Verlaß!), Feier amtlich, und dazu noch die sympathischen Jungs von Rumba Santa, die mit ihrer Show ebenfalls dem Motto „Durchschwitzen statt Anschwitzen!“ huldigten. Persönliches Highlight: der traditionelle Moment, wie Unze nach ca. 40 Minuten das „Ausverkauft!“-Schild an die Tür heftet – fertig!

Aber nun zu den Premieren:

  • Svens neues Keyboard erstmals im Einsatz: mit dem kleinen Roten tastet er sich fortan zweistöckig durch die Songs, man hat es bestimmt gehört!
  • Tobi veredelt mit dem Flügelhorn gefühlvoll den „Hype“
  • unsere neuen T-Shirts sind da – und gehen gleich weg wie lauwarmes Exportbier in der Frühstückspause auf dem Bau
  • und wir haben einen neuen Song präsentiert: „Man müßte mal…!“ Ohrwurm- und Tanzgarantie schon bei der Premiere

Das alles habt Ihr verpaßt? Keine Sorge, diese Novitäten könnt Ihr garantiert auch bei unserem nächsten Auftritt erleben. Auf www.das-kartell.com findet Ihr die nächsten Gigs fangfrisch und tagesaktuell! Bis dann!

Eure Kartellieros

Auf off ins neue Jahr

Nun, wo das Jahr 2020 nur für Berufsoptimisten noch halbvoll ist, wollen wir Euch doch auf diesem Weg nochmal einen Weihnachtsgruß schicken. Alle Begegnungen vor und nach der Bühne sind in unserem Jubiläumsjahr (25!) ja fast komplett ausgefallen. Wir haben ja Glück gehabt, daß wir aufgrund günstiger Coronationen immerhin in Wismar, Hamburg und Lübeck live zu erleben waren.

Am bittersten für uns war sicherlich, als mitten in der Adventszeit feststand, daß das Kippen-Spiel ausfallen mußte, für das wir monatelang geprobt hatten. Als kleine Entschädigung könnt ihr aber über dieses Portal unsere sehens-, hörens- und riechenswerte Interpretation des Weihrauch-Oratoriums von Georg Friedrich Rothändle genießen. In den Hauptpartien glänzen wir gewohnt souverän als Peter Stuyvesant (Till), Philip Morris (Fabian Colt), Lord Extra (Konsul Doornkaat), Peer Export (Nils) und Don Ramiro (Günni L`Amour), in einer Gastrolle als der freche Pepe brilliert unser ehemaliger Keyboarder Sebastian Arauz.
Da sämtliche Schankbetriebe nun schon länger geschlossen sind, stoßen wir mit Euch im Geiste stundenlang alleine zuhause an (der Fachmann spricht von „Innerer Einkehr“) und senden Euch (aus unserem Proberaum) das Licht der Hoffnung in die Welt (…der Kartell-Fans).

Auf ein tatsächliches Wiedersehen in 2021 – bis dahin Prost, Eure Kartellotten

Moppi – einer von uns! Herzlich Willkommen!

Während sich ein Großteil der Musikwelt im letzten halben Jahr wahlweise im Lock- oder Knockdown befand, haben wir fleißig hinter den Kulissen geprobt und unseren neuen Mann am Schlagzeug eingearbeitet: Moppi, ein Wismarer Urgestein!
Die Bühnentaufe hat er bereits Ende August am Krähenteich erfolgreich absolviert, nun ist er als Teil des Kartell-Orbits bereits nicht mehr vom herbstlichen Sternenhimmel wegzudenken.
Aber wer ist dieser Mann?
Nun, seine Ausbildung begann er ganz klassisch als Schnitzelklopfer im VEB Schweineklatsch in Bistrow und war dann zunächst auf einer Schnitzelranch in den staubigen Weiten der südbrandenburger Prärie tätig, ehe in den Wendejahren mithilfe des Arbeitsamtes eine Umschulung zum Schlagzeuger erfolgte und der Einstieg ins Showgeschäft gelang.
Er reüssierte im Fernsehen mit der Quizshow „Was rauche ich?“, bevor er einem ziemlich breiten Publikum als Moderator der Wohltätigkeitsgala „Tiere streicheln Menschen“ bekannt wurde.
Des öffentlichen Rummels um seine Person überdrüssig, kehrte Mobbi zurück in die Heimat und zu seinen Wurzeln, indem er den Musikstil „Grunzcore“ erfand und darin zu wahrer Meisterschaft gelangte.
Im Beichtgespräch mit einem Schweinepriester offenbarte er jedoch seine heimliche Leidenschaft für den Ska und wurde von diesem sofort auf den vakanten Schlagzeugschemel beim Kartell befohlen, um sein unzüchtiges Treiben für mindestens die nächsten 25 Jahre hemmungslos ausleben zu können.
Wie das Leben so spielt… Freut Euch auf diesen Kerl, besser hätten wir es nicht treffen können!

Wir sagen „Danke!“ für einen absolut gelungenen Abend in den Fanräumen im Millerntor!

Die Gastgeber und Gastgeberinnen waren allerherzlichst, und mit den Kollegen von Knup, den Harbour Rebels und den Hamburg City Punkrock Singers war es ein spaßiger Abend, wir haben herrlich gelacht! Schon die Willkommens-Beschallung durch Seven Inch Heaven über das leere Heiligengeistfeld war die Anreise wert. Daß am Ende unseres Auftritts dann das Bier alle war, nehmen wir einfach mal so als Kompliment hin…

Nun folgt auch für Euch eine kurze Durststrecke, bevor wir am 20. Mai in Wismar wieder zu erleben sind, bei einer Veranstaltung, die eigentlich nur „Best of Wismar“ heißen kann – Ihr werdet sehen!

So geht’s auch: Sommerloch einfach mit Schutt verfüllt

Kopfschüttelnd passieren Fußgänger die Trümmer am Rande des Lübecker Güterbahnhofs, manche bleiben kurz stehen und blicken fassungslos auf das, was vor kurzem noch der alte Ringlokschuppen war.
Der etwas abseits stehende Endvierziger mit dem zeitlosen Schnauzbart im grobgemusterten Karohemd gibt sich dagegen wenig überrascht: „Klarer Fall von Altem Bandschwamm“, konstatiert der Bauingenieur Roland Biertreger ungefragt mit einem lässig-überlegenen Schulterzucken, wie es nur überhebliche Besserwisser beherrschen, „Schlecht belüftet, ungenügend beheizt, dauernde Rauchbelastung und dazu jede Menge einsickernde Flüssigkeitsrückstände ab 4,8 Volumenprozent aufwärts – zusammen mit permanenter Beschallung durch teils elektronisch verstärkte Instrumente: das macht auf Dauer jede Statik mürbe!“ Lässig kickt er mit seinem grauen Herren-Slipper eine abgebrochene Kümmelflasche zurück in den Schutt. „Manche Chaostruppen schaffen das sogar innerhalb weniger Monate“, behauptet er mit einem Unterton, der Gänsehaut erzeugen soll.

Wrack

Nun ja, wir sind ja nicht vom Fach, aber jedenfalls froh, daß dieser bedauernswerte Zustand das Gebäude nicht während einer unserer Proben dort ereilte. Unser Vorgängerdomizil wird das 30jährige Bandjubiläum vielleicht auch nicht mehr erleben. Umso besser, daß wir jetzt ein solides Bauwerk unser Zuhause nennen dürfen: bestimmt sollte das -wie das zugehörige Reich des Bauherrn- mal locker 1000 Jahre halten.
Die Früchte unserer Arbeit dort könnt Ihr schon bald wieder genießen! Gut erholt grüßt bis dahin

Das Kartell

Endlich wieder live in Lübeck – Gunnar am Tenor-Sax!

Am Freitag können wir Euch unsere Verstärkung im Kartell-Bläsersatz auch im Heimspiel präsentieren. Allerdings ist Gunnar in der Hansestadt kein Unbekannter: in den 90ern erlangte er durch das Doku-Drama „Wir Raucher von der Teerhofinsel“ sogar überregionale Berühmtheit. Es folgten harte Jahre im Marzipan-Tagebau am Dummersdorfer Ufer, bevor er als Telefonnummern-Ausdenker bei einem Mobilfunk-Anbieter erstmals richtig gutes Geld verdiente. Mit dem damit erworbenen Saxofon startete er seine Bandkarriere beim legendären 3experiment. Als Untermieter im noch legendäreren Proberaum am Tremser Teich gelangte er so auf den Orbit der Kartellwelten. Als Hobbies gibt der sympathische Enddreißiger Asbach-Cola und Dynamitfischen an.
In Rostock und Berlin enterte er erstmals mit uns die Bühne, am Freitag könnt Ihr ihn voller Größe im Amt für alle erleben! Vorladung nicht vergessen!

Gunnar live im Rostocker Zwischenbau

Mach´s gut, altes Haus!!

Etwas wehmütig müssen wir an dieser Stelle noch den Abschied von unserem alten, treuen, bewährten, tausendfach befeierten, abgeschmökten und musikalisch vielfach beweihten Heim am Tremser Teich bekanntgeben!
20 Jahre lang war es uns zweites Zuhause und musikalischer Hafen, in dem zahlreiche Songs und Aufnahmen enstanden, die heute noch die Ska-Welt beglücken.

Der leicht heruntergekommene Charme in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen Bands, vernarrten Autoschraubern, liebenswürdigen Eigenbrödlern, geselligen Tänzern auf dem Flohmarkt des Lebens, stets gütig beschienen vom Schwartauer Marmeladen-Mond und beruhigend berattert vom Nighttrain nach Kiel, hat uns in die kreativen Höhen gehoben, auf denen wir heute noch behäbig und doch majestätisch unsere Kreise ziehen.
Unvergessen auch (außer bei ihm selbst), wie Wolfgang Lohr auf der Suche nach einem Schlafplatz den Proberaum im 1. Stock von außen betrat – ohne Schlüssel und unter Umgehung der Treppe–, oder die Auszeichnung vom „Fachverband Sanitär Schleswig-Holstein“ für das Pissoir mit der größten Fallhöhe nördlich der Elbe (April 2010).

Glühweinselige Weihnachstfeiern, gemütliche Grillabende im Hof, überschwengliche Junggesellenabschiede oder einfach nur der normale Probenalltag bei Außentemperaturen von -10°C, wo beim Fauchen der Gas-Heizrakete nicht mehr zu unterscheiden war, ob G nun Dur oder Moll ist – das alles und noch viel mehr ist nun Teil unserer Bandvergangenheit.
Doch wir wären nicht Das Kartell, wenn wir nicht schon längst das nächste Eisen im Feuer hätten!
Ab sofort befruchten wir mit unserem musikalischen Elan eine weitere Industriebrache etwas näher am Zentrum. Über unsere Erlebnisse im Quinten- und Quantenzirkel aus alltagsfernen Akkorden, genußgesättigten Getränken und teertriefenden Tabakprodukten werden wir schon bald in einer Sonderveröffentlichung berichten: „Wir Kinder vom Bahnhof Güterbahnhof“.

Bis bald! Eure Jungs vom Kartell

Die Band, die aus der Kälte kam: Das Kartell im Zwischenbau in Rostock

Eigentlich wollten wir ja den Frühling einläuten am letzten Freitag in Rostock, zusammen mit den Tulpenjunkies der Rotterdam Ska Jazz Foundation. Dann wars aber knackig kalt, und auch im Zwischenbau herrschten Temperaturen, die eher an eine sibirische Komsomolzen-Disko erinnerten statt an einen beschwingten Frühlingsschwof.

Ganz egal, wir haben begeistert abgeliefert und ganz im Sinne der Aufgabe als Vorband dem Publikum ordentlich eingeheizt. Als die Kollegen aus Holland dann die Bühne enterten, war Stimmung im Saal und die Bühne warmgespielt. Ein schöner Abend war das im Zwischenbau; ein besonderer Dank geht raus an alle Untentwegten, die sich trotz der Kälte auf den Weg gemacht haben!